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Texte & Bücher

Lesung im Johanneum in HamburgJa, ich beteilige mich auch an wissenschaftlichen Büchern und schreibe Essays. Aber ich komme zur Sprache von der Musik her, und genau da beginnt nun einmal das Reich der Lyrik. Keine altbackene oder abgestandene Kunstform, auch wenn sie heute, anders als etwa in manchen orientalischen Gesellschaften, bei uns eher eine Randexistenz führt. Sicher, Gedichte sind immer ein wenig etwas für Spezialisten, aber es gibt immer noch Verse, die zum Gemeingut gehören. Und warum sollte dies nicht mancher Gedichtzeile erneut gelingen, die eben jetzt, in der Gegenwart entsteht?

Ich glaube nämlich, Lyrik hätte durchaus Chancen, wieder etwas mehr ins Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit zu rücken. Und das sehr wohl auch mit härteren Themen. Gerade weil sie immer schon naturbedingt mit Klängen, Metren, Rhythmen arbeitet, wohnt ihr, sofern sie nur gelungen ist, a priori ein unleugbares Moment von Schönheit inne. Weil sie selbst bei den schwierigsten Gehalten diese ihre Herkunft stets aufscheinen lässt, macht sie das womöglich sogar inhaltlich manchmal belastbarer als Prosa oder Dramatik. In Sehnsucht wie Verlust – zwei ihrer größten Themen – schwingt diese Utopie von Heimat mit, und wenn sie vom Grässlichsten spricht, so wird sie doch davon singen. Deswegen hat eigens sie noch über ihre traditionellen stillen Bereiche hinaus Möglichkeiten, auf dem zu beharren, was wir eben nicht gerne sehen oder hören. Greifen wir diese Themen mutig auf! Denn wenn Ihr traurig seid, kommt her – die Sprache wird weinen für Euch.

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LESUNGEN
Am 13.10.2022

18 Uhr

in der Estnischen Botschaft
in 10785 BERLIN
Hildebrandtstr. 5

Lesung zum Buch
BALTISCHE RAPSODIE

» Einladung der Botschaft


Am 15.10.2022

16 Uhr

in GARTZ an der Oder
in der St. Stephanskirche

Lesung zum Buch
BALTISCHE RAPSODIE

» Pressemitteilung


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